IPC-Europameisterschaften in Swansea/Wales (GB)

Quelle: Jörg Frischmann
Quelle: Jörg Frischmann

Hallo zusammen,

zuerst mal eine Entschuldigung an all jene, die in der vergangenen Woche vergeblich auf eine Aktualisierung des Blogs gewartet haben. Leider haben die technischen Voraussetzungen vor Ort es nicht möglich gemacht, regelmäßig alles auf einen aktuellen Stand zu bringen. Unter www.dbs-npc.de/leistungssport-aktuelles oder unter www.deutsche-paralympische-mannschaft.de war das aktuelle Tagesgeschehen jeweils beschrieben und ich hoffe, ihr habt zu diesen Seiten hingefunden ;)

 

Gerne gebe ich allen auch hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:

 

Gleich mit zwei Medaillen dekoriert bin ich am Samstag hochzufrieden von den Europameisterschaften des internationalen paralympischen Kommitees aus dem walisischen Swansea (GB) zurückgekehrt. Knapp 600 Athleten aus 37 Nationen hatten sich im Lauf der vergangenen Saison für die Europameisterschaften qualifiziert, der deutsche Kader reiste mit insgesamt 54 Personen, davon 33 Athleten an. Am Ende der Meisterschaften lag Deutschland hinter Russland, der Ukraine und Gastgeber Großbritannien im Medaillenspiegel mit insgesamt 46 Medaillen (14 Gold/17 Silber/15 Bronze ) auf einem guten 4. Platz.

 

Optimal vorbereitet und hoch motiviert war ich am 17.08. nach Swansea gereist. Mehrfach hatte ich in diesem Jahr im Kugelstoßen bereits Podestplätze bei internationalen Weltcup-Meetings erkämpft, u.a. in Dubai, der Schweiz und in Berlin. Noch im Juni hatte ich in Leipzig die Kugel auf eine neue Weltjahresbestleistung gestoßen. Kurz vor der Abreise nach Swansea war ich noch zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung für 10 Tage ins brandenburgische Bundesleistungszentrum Kienbaum gereist, um dort von Bundestrainerin Steffi Nerius und den Sportphysiotherapeuten des deutschen Teams noch den letzten Schliff zu bekommen. (siehe Blogartikel unten) Nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben, eine Medaille im Kugelstoßen war klare Zielvorgabe und auch persönlicher Anspruch.

 

Zurücklehnen konnte ich mich trotz meiner konstant guten Kugelstoß-Vorleistungen in dieser Saison aber nicht, das war von vorneherein klar. Im Kugelstoßfinale der Damen in der Startklasse F 37 waren unter anderem die drei führenden Damen der aktuellen Weltjahresbestenliste am Start. Eva Berna aus Tschechien hatte sich bereits in der laufenden Saison als sehr konstante, starke Stoßerin gezeigt, sie hält den Europarekord und hatte mich kurz vor Swansea noch von der Spitze der Weltrangliste auf Rang 2 verdrängt. Sie setzte sich schließlich auch in Swansea durch und gewann mit erneutem Europarekord (11,01 m) Gold. Ich kam mit einer ordentlichen Weite von 10,66 m auf Rang 2 und setzte mich damit noch im vorletzten Versuch knapp gegen die Weltranglistendritte Irina Vertinskaya aus Russland durch, die mit 10,49 m auch in Swansea Dritte wurde.

 

Zwei Tage später, im Weitsprung, eigentlich nur meine Nebendisziplin, dann die Überraschung. Hier sicherte ich mir mit einer neuen deutschen Rekordweite und persönlicher Bestleistung von 4,34 m die Bronzemedaille hinter dem favorisierten Duo Anna Sapozhnikova (4,46 m) und Zhanna Fekolina (4,42 m) aus Russland. Überraschend deshalb, weil in der Vorbereitung der Schwerpunkt doch vorallem auf meiner Paradedisziplin, dem Kugelstoßen, gelegen hatte.

 

Mit dem Ende der Europameisterschaften ist die diesjährige Freiluftsaison beendet. 4 Wochen Trainingspause sind jetzt angeordnet, bevor das Wintertraining beginnt.

 

Eure Franzi

 

Quelle: Jörg Frischmann
Quelle: Jörg Frischmann