Rückblick auf ein gigantisches Jahr

Foto: privat
Foto: privat

Nach den Weltmeisterschaften und vor den ersten Vorbereitungen für die Paralympics im nächsten Jahr möchte ich die Gelegenheit nutzen und "mein" Jahr Revue passieren lassen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein gigantisches Jahr war.

Dass ich dieses zum Ende hin mit zwei Vizeweltmeisterschaften krönen konnte, war das Tüpfelchen auf dem i. Eine tolle Bestätigung für mich, alles richtig gemacht zu haben.

 

Die Entscheidung zum Vereins- und Trainerwechsel Ende 2014 fiel mir anfangs nicht leicht, schien aber ganz offensichtlich die einzig richtige Entscheidung, um mir bezüglich Qualifikation für Rio möglichst gute Chancen zu sichern. Rio soll mein letzter Wettkampf sein, das stand schon vorher fest. Umso wichtiger war es mir, mir diesen großen Traum einer Teilnahme auch wirklich noch erfüllen zu können. Ich selbst war mit mir auch absolut im Reinen damit, dass ich hierfür auch nochmal alles investieren wollte. Denn immer nur jammern, dass die Trainingsbedingungen nicht optimal sind, ist definitiv der falsche Weg. Wenn man was ändern will, muss man dafür auch bereit sein, zu investieren. Dass ich in Leverkusen die Chance meines Lebens bekam, war natürlich toll. Obwohl ich persönlich mir relativ schnell sicher war, diese Chance auch nutzen zu wollen, war die Verunsicherung anfangs noch groß.

 

Ich lies mich aber nicht beirren und jetzt, ein Jahr später, kann ich nur sagen, dass der Wechsel die beste Entscheidung meines Sportlerlebens war. Mit absolut professioneller Trainingsunterstützung an meiner Seite und vorallem durch viele Menschen in meinem unmittelbaren Umfeld, die echt und ehrlich an mich glaubten, konnte ich mich in jeder Hinsicht positiv entwickeln. Vorallem an Selbstvertrauen konnte ich gewinnen und mich dadurch auch persönlich weiterentwickeln. Gesundheitliche Probleme waren hier nicht mehr als anderswo, im Gegenteil. Das gut aufgebaute, langfristig durchdachte und ausgewogene Training von Steffi Nerius tat der Gesundheit sogar gut. So konnte ich auch schwere gesundheitliche Komplikationen (wie sie bei meiner Erkrankung nie ausbleiben werden) 

in diesem Jahr gut wegstecken und verlor jeweils nur relativ wenig Trainingszeit.

 

Bereits drei Monate nach dem Wechsel deutete sich an, dass das neue Training auch sportlich gesehen gut anschlagen würde. Erste Erfolge stellten sich ein.

Meine persönliche Bestleistung konnte ich im Kugelstoßen dadurch in noch nicht mal einem Jahr von 10,90 m auf 13,39 m steigern. Von insgesamt 15 Kugelstoß-Wettkämpfen in diesem Jahr konnte ich bei 8 meine persönliche Bestleistung steigern, 3x davon verbesserte ich den Weltrekord in meiner Klasse. Auch im Weitsprung, eigentlich nur meiner Zweitdisziplin, lief es. Hier konnte ich meine Bestleistung immerhin von 4,34 m auf 4,57 m steigern und die WM-Silbermedaille war die absolute Überraschung meines Jahres. Mehr geht kaum.

 

Aber satt bin ich natürlich nicht. Am Montag startet nach dreiwöchiger Trainingspause die Vorbereitung für die kommende Saison. Es ist paralympisches Jahr, da will ich natürlich nochmal alles geben. Besonders im Kugelstoßen will ich mich weiter verbessern um in Rio dann auch um den Sieg mitstoßen zu können. Es liegt viel Arbeit vor uns - packen wirs an!

 

 

DANKE! DANKE! DANKE!

meiner Trainerin Steffi Nerius

dem Bayer 04 Physioteam

Günter Bieschinski, Firma Rahm

dem Olympiastützpunkt Rheinland,

hier besonders Anja Löhr (Stabi/Präventionstraining) und Ralf Müller (Biomechanik)

TSV Bayer 04 Leverkusen Behindertensport

TSV Bayer 04 Leverkusen Leichtathletik

Deutscher Behindertensportverband

Stiftung Deutsche Sporthilfe

Den Förderern des DBS-Top Teams: Allianz und Telekom, sowie der Firma Bauerfeind

Der Universitäts-Kinderklinik Würzburg mit Prof. Dr. Speer und Dr. Martin Häussler

und alle, die ich vergessen habe :)